Sandspieltherapie für Kinder und Jugendliche

Therapie für Kinder in Zürich

Sandkasten mit Figuren.

Das Spielen ist eine natürliche Hilfe für Kinder und Jugendliche, ihr Umfeld kennen zu lernen und dort Probleme lösen zu können. Für eine gesunde Entwicklung ist es notwendig , schwierige Situationen spielerisch und mit Fantasie zu bearbeiten.

Neue Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass spielen zu können, alle Formen des Lernens unterstützt. Zum Beispiel Mathematik und Sprachen werden mit eine spielerische Einstellung schneller und genussvoller erlernt.

Sandspieltherapie hilft ein Kind mit Konzentrationsschwierigkeiten seine Talente zu finden und zu entwickeln. Kinder die traumatische Erlebnissen, Verluste oder Krankheiten durchgemacht haben, wollen und können meistens nicht darüber reden, weil Reden die gleichen schwierigen Gefühlen wieder erwecken. Das Spielen im Sandkasten erlaubt das Kind aber das Erlebte so darzustellen wie es in dem Moment ertragen kann. Es ermöglicht das Erlebte zu verarbeiten und seine Energie in die Gegenwart umzusetzen.

Das Spielen für Kinder und Jugendliche ist lustig und angenehm und muss nicht erlernt werden. Darum ist Sandspieltherapie für Kinder die beste und schnellste Therapiemethode. Die Sandspieltherapie wurde von Dora Kalff entwickelt, Dora Kalff war eine Schülerin von C.G. Jung. Diese Therapie wird in vielen Ländern gegen verschiedene Leiden und bei allen Altersgruppen eingesetzt.

Margareta Ehnberg-Vital

Sandbild, von einer jungen frau Kreiert

Das Material besteht aus zwei Sandkasten. Ein Sandkasten beinhaltet trockenen Sand, der Andere nassen Sand. Dazu gibt es viele verschieden Figuren, zum Beispiel: Menschen aus aller Welt, jeden Alters und aus allen berufen, Tiere, Häuser, Hausaltartikel, Autos, Nutzfahrzeuge, Pflanzen und Objekte aus der Natur.

Der Sand im Kasten ist das Wichtigste. Es ist Faszinierend, im Sand zu zeichnen und den Sand über die haut rieseln zu lassen. Das Spielen im Sand stärkt das Selbstwertgefühl und verbessert die Feinmotorik. Auch Kinder, die unsicher sind, merken bald, dass sie schnell schöne Sandlandschaften kreieren können und sind stolz darauf.

Sandspieltherapie ist nicht gelenkt und nicht gesteuert. Das Kind wird selbst wählen und wissen, auf welche Themen oder Aktivitäten es sich konzentrieren will. Kunst- und Spieltherapie sind natürliche Bestandteile det Therapie. Es kann sein dass das Kind während einer Sitzung ganz im Sandspiel vertieft ist und das nächste Mal möchte es vielleicht mit Ton arbeiten, zeichnen oder im Verkäuferliladen spielen.

Margareta Ehnberg-Vital

                                                                           Sandbild, Detail, kreiert von einer 11-jährigen Jungen

Sandspieltherapie funktioniert Therapeutisch indem es einen geschützten Raum bietet, wo schwierige und/oder unbegreifliche Gefühle und Erlebnisse bearbeitet werden können. Durch ihre Anwesenheit schafft die Therapeutin Geborgenheit und wirkt als Katalysator für Veränderungen.

Schwierige oder neue Situationen können geübt werden und neue Herangehensweisen werden mit Hilfe von Darstellungen gefunden. Das Kind kontrolliert die Situation und kann selbst bestimmen wie viel von einer schwierigen Situation gerade gezeigt werden soll.

In diesen Sitzungen muss man nicht reden oder erklären. Man muss nicht Wut oder Angst oder andre Gefühle in Worte fassen können. Deshalb eignet sich diese Therapie Therapie auch für Kinder, die aus irgend einem Grund nicht sprechen können oder wollen. Mit Sandplay-Anwendungen können sich auch stille und wortkarge Kinder mitteilen.

Durch das spiel im Sand entstehen, sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder, Sandlandschaften, die mit oder ohne Figuren, über Erlebnisse, Gefühle oder Erinnerungen erzählen, für die es Keine Worte gibt. Nur selten kann ein kleines Kind erzählen, warum es sich nicht wohl fühlt, warum es traurig oder wütend ist. Oft ist es nicht möglich und auch nicht notwendig ein konkreter Grund dafür zu finden. Es ist aber möglich im Sand Aspekte davon darzustellen. Sandspiel hilft das Kind sich selber zu heilen.

Wie viele Sitzungen nötig sind ist unterschiedlich. Wenn das Kind lieber Sandspiel macht als mit anderen Kindern im Hof spielt, bedeutet es meistens dass das Kind noch etwas zu verarbeiten hat und davon noch profitiert.

Margareta Ehnberg-Vital
margareta@ehnberg.net

Litteratur

Bradway, Katherine. “Developmental stages in children’s sand worlds.” In: Sandplay Studies – Origins, Theory and Practice. Bradway, K., Signell, K.A., Spare, G.H., et.al. Boston: Sigo Press, 1990Boik, Barbara and E. Anna Goodwin. 2000. Sandplay therapy. London: W. W. Norton & Company, 2000.
Gonthard von, Alexander.
Theorie und Praxis der Sandspielstherapie. Stuttgart: W. Kohlhammer, 2007.
Pattis Zoja, Eva. “Sandplay.” In:
Jungian psychoanalysis, Murray Stein, ed. Chicago: Open Court, 2010.